Phrynops hilarii

(Dumeril & Bibron, 1835)

 

Krötenkopfschildkröte

 

Verbreitungsgebiet: Südbrasilien, Südparaguay, Nordargentinien, Uruguay.

 

Größe: Bei der Phrynops hilarii handelt es sich um eine große Art mit einer Carapaxlänge von 40 - 45 cm, wobei die Männchen etwas kleiner bleiben als die Weibchen. 

 

Beschreibung: Der Carapax ist dunkelbraun, bei adulten Tieren fast schwarz und sehr flach. Der Plastron ist weiß oder knochenfarben mit schwarzer Musterung. Der Kopf ist oben hellgrau mit einem Strich, der von der Nase über das Auge bis zur Schläfe entlang führt. Die Kopfunterseite ist weiß mit einer schwarzen Musterung.  Die Gliedmaßen wie die Weichteile sind weiß und schwarz marmoriert, wobei die Gliedmassenaußenseiten hellgrau gefärbt sind.

 

Haltung: Die Haltung erfolgt in großen, artgerechten Aquarien, wobei der Wasserstand auch höher sein darf da es sehr gute Schwimmer handelt. Als Faustformel kann man eine Beckengröße für 1 bis 2 Tieren wie folgt berechnen: 

  • Beckenlänge = 5 fache Carapaxlänge
  • Beckenbreite = 3 fache Carapaxlänge
  • Beckenhöhe = 1,5 fache Carapaxlänge

    

Das heißt, ein Tier von 30 cm Carapaxlänge bräuchte ein Becken von 150 * 90 * 45 cm, das entspricht 1,35 Quadratmeter und etwas über 600 Liter. Natürlich kann ein Becken auch etwas kürzer sein, wenn es dafür etwas breiter ist, hauptsächlich man kommt auf ca. 1,35 Quadratmeter Grundfläche und einem Fassungsvermögen von ca. 600 Liter. Trotzdem informieren sie sich bei ihrer zuständigen Behörde zu den gültigen Haltungsbestimmungen. 

Bei der Gruppenhaltung sollte man immer Ausweichbecken haben, wenn sich die Tiere mal nicht vertragen. Einen Landteil mit Eiablegeplatz und einen sehr guten Strahler muss man den Tieren anbieten, da die Tiere richtige Sonnenanbeter sind. Als Versteckmöglichkeiten im Aquarium kann man den Tieren große Wurzeln oder große Tonhöhlen anbieten. Von Schalsteinen oder sonstigen hohlen Ziegeln würde ich abraten, da diese sehr scharfkantig und rau sind, wodurch sich die Tiere verletzen können. Als Bodengrund kann man normalen Aquariensand verwenden. Das Wasser sollte auf 24 - 28 C geheizt werden. Wobei man den Tieren eine Winterruhe von ca. zwei Monaten bei einer Wassertemperatur von 15 - 20 C bieten sollte. Die Lufttemperatur sollte immer etwas höher als die Wassertemperatur sein. Bei der Beleuchtung des Beckens sollte man immer ein Teil abdunkeln, wo sich die Tiere tagsüber zurückziehen können.

 

Ernährung: Die Tiere sind überwiegend carnivor, fressen Garnelen, Schnecken, Krabben, verschiedenen Fisch, Trockenfutter wie Lundi oder Barschpellets. Manchmal werden auch Feigen, Himbeeren, Kirschen oder Bananen an die Tiere verfüttert. Adulte Tiere können bei höheren Temperaturen auch Gurke, Zucchini oder Schwimmpflanzen zu sich nehmen und verdauen. Die Tiere sind gute Fischjäger. Die Vergesellschaftung mit ruhigen robusten Großfischen in Großbecken ist möglich, wobei man auch aufpassen sollte, wenn ein Fisch eine kleine Verletzung haben sollte. P. hilarii finden das sehr interessant und beißen manchmal rein. Spätesten dann müsste man die Tiere trennen bis die Verletzung bei dem Fisch abgeheilt ist.

 

Freilandhaltung: Eine kontrollierte Freilandhaltung über den Sommer ist möglich, die Tiere sonnen sich sehr oft. Die Wassertemperatur sollte für eine längere Zeit nicht unter 10 C fallen. Wenn die Tiere den ganzen Sommer draußen gehalten werden, bekommen sie einen orangenfarbenen Rand am Carapax und an den Gliedmaßen. Das hängt warscheinlch mit der echten Sonnenstrahlung zusammen, die auch mit den besten Lampen nicht nachgemacht werden kann.