Phrynops geoffroanus
(Schweigger, 1812)
Dunkele Krötenkopschildkröte
Verbreitungsgebiet: Südwestliches Brasilien, Westvenezuela, Ostcolumbien, Ostecuador, Ostperu, Ostbolivien, Paraguay, Nordargentinien, Norduruguay.
Größe: Bei der Phrynops geoffroanus handelt es sich um eine große Art mit einer Carapaxlänge bis 35 - 40 cm, wobei die Männchen etwas kleiner bleiben als die Weibchen.
Beschreibung: Der Carapax ist dunkelbraun, bei adulten Tieren fast schwarz und sehr flach.
Der Plastron und die Brücken sind bei Jungtieren orangerot mit dunkler Fleckenmusterung, wobei der Rand knochenfarben oder beige sein kann. Das orangerote Muster auf den Plastron verblasst sehr schnell schon bei subadulten Tieren. Der Kopf weist auf der Oberseite weiße bis beige feine Linien auf dunklem Untergrund und auf der Unterseite weiße Grundzeichnung mit schwarzem Muster, das ebenfalls schnell verblast. Die Gliedmaßen wie die Weichteile sind dunkelgrau und beige marmoriert, wobei die Gliedmaßenaußenseiten dunkelgrau gefärbt sind. Generell sind die Phrynops geoffroanus dunkler oder blasser gefärbt als die Phrynops tuberosus.
Haltung: Die Haltung erfolgt in großen, artgerechten Aquarien, wobei der Wasserstand auch höher sein darf, da die Tiere sehr gute Schwimmer sind. Als Faustformel kann man eine Beckengröße für 1 bis 2 Tieren wie folgt berechnen:
- Beckenlänge = 5 fache Carapaxlänge
- Beckenbreite = 3 fache Carapaxlänge
- Beckenhöhe = 1,5 fache Carapaxlänge
Das heißt, ein Tier von 30 cm Carapaxlänge bräuchte ein Becken von 150 * 90 * 45 cm, das entspricht 1,35 Quadratmeter und etwas über 600 Liter. Natürlich kann ein Becken auch etwas kürzer sein, wenn es dafür etwas breiter ist, hauptsächlich man kommt auf ca. 1,35 Quadratmeter Grundfläche und auf ein Fassungsvermögen von ca. 600 Liter. Trotzdem informieren sie sich bei ihrer zuständigen Behörde zu den gültigen Haltungsbestimmungen. Bei der Gruppenhaltung sollte man immer Ausweichbecken haben, wenn sich die Tiere mal nicht vertragen. Einen Landteil mit Eiablegeplatz und einen Strahler muss man den Tieren anbieten. Als Versteckmöglichkeiten im Aquarium kann man den Tieren große Wurzeln oder große Tonhöhlen anbieten. Von Schalsteinen oder sonstigen hohlen Ziegeln würde ich abraten, da diese sehr scharfkantig und rau sind, wodurch sich die Tiere verletzen können. Als Bodengrund kann man normalen Aquariensand verwenden. Das Wasser sollte ganzjährig auf 24 - 28 C geheizt werden. Die Lufttemperatur sollte immer etwas höher als die Wassertemperatur sein. Bei der Beleuchtung des Beckens sollte man immer einen Teil abdunkeln, wo sich die Tiere tagsüber zurückziehen können.
Ernährung: Die Tiere sind überwiegend carnivor, fressen Garnelen, Schnecken, Krabben, verschiedenen Fisch, Trockenfutter wie Lundi oder Barschpellets. Manchmal werden auch Feigen, Himbeeren, Kirschen oder Bananen an die Tiere verfüttert. Adulte Tiere können bei höheren Temperaturen auch Gurke, Zucchini oder Schwimmpflanzen zu sich nehmen und verdauen. Die Tiere sind gute Fischjäger. Die Vergesellschaftung mit ruhigen Großfischen in Großbecken ist möglich.
Freilandhaltung: Eine kontrollierte Freilandhaltung über den Sommer ist möglich, die Tiere sonnen sich auch oft. Die Wassertemperatur sollte für eine längere Zeit nicht unter 18 C fallen.