Phrynops williamsi (Rhodin &
Mittermeier, 1983)
Krötenkopfschildkröte
Verbreitungsgebiet: Südbrasilien, Südparaguay, Nordargentinien, Uruguay.
Größe: Bei Phrynops williamsi handelt es sich um eine mittelgroße Art mit einer Carapaxlänge von 30 - 35 cm, wobei die Männchen etwas kleiner bleiben als die Weibchen.
Beschreibung: Der Carapax ist hellbraun, bei adulten Tieren dunkelbraun bis fast schwarz und sehr flach. Der Plastron ist weiß oder knochenfarben. Der Kopf ist oben hellgrau mit weißer oder beiger Zeichnung. Die Kopfunterseite ist weiß mit einer schwarzen hufeisenförmigen Musterung. Die Gliedmaßen wie die Weichteile sind weiß und schwarz marmoriert, wobei die Gliedmaßenaußenseiten hellgrau gefärbt sind.
Haltung: Die Haltung erfolgt in großen, artgerechten Aquarien. Als Faustformel kann man eine Beckengröße für 1 bis 2 Tieren wie folgt berechnen:
- Beckenlänge = 5 fache Carapaxlänge
- Beckenbreite = 3 fache Carapaxlänge
- Beckenhöhe = 1,5 fache Carapaxlänge
Das heißt, ein Tier von 30 cm Carapaxlänge bräuchte ein Becken von 150 * 90 * 45 cm, das entspricht 1,35 Quadratmeter und etwas über 600 Liter. Natürlich kann ein Becken auch etwas kürzer sein, wenn es dafür etwas breiter ist, hauptsächlich man kommt auf ca. 1,35 Quadratmeter. Informieren sie sich bei ihrer zuständigen Behörde zu den dort herrschenden Haltungsbestimmungen. Bei der Gruppenhaltung sollte man immer Ausweichbecken haben, wenn sich die Tiere mal nicht vertragen. Einen Landteil mit Eiablageplatz und einen sehr guten Strahler muss man den Tieren anbieten, da die Tiere richtige Sonnenanbeter sind. Als Versteckmöglichkeiten im Aquarium kann man den Tieren große Wurzeln oder große Tonhöhlen anbieten. Von Schalsteinen oder sonstigen hohlen Ziegeln würde ich abraten, da diese sehr scharfkantig und rau sind, wodurch sich die Tiere verletzen können. Als Bodengrund kann man normalen Aquariensand verwenden. Das Wasser sollte auf 24 - 28 C geheizt werden. Wobei man den Tieren eine Winterruhe von ca. zwei Monaten bei einer Wassertemperatur von 15 - 20 C bieten sollte. Die Lufttemperatur sollte immer etwas mehr als die Wassertemperatur betragen. Bei der Beleuchtung des Beckens sollte man immer ein Teil abdunkeln, wo sich die Tiere tagsüber zurückziehen können.
Ernährung: Die Tiere sind überwiegend carnivor, fressen Garnelen, Schnecken, Krabben, verschiedenen Fisch, Trockenfutter wie Lundi oder Barschpellets. Manchmal werden auch Feigen, Himbeeren, Kirschen oder Bananen an die Tiere verfüttert. Adulte Tiere können bei höheren Temperaturen auch Gurke, Zucchini oder Schwimmpflanzen zu sich nehmen und verdauen. Die Tiere sind gute Fischjäger. Die Vergesellschaftung mit ruhigen robusten Großfischen in Großbecken ist möglich, wobei man auch aufpassen sollte, wenn ein Fisch eine kleine Verletzung haben sollte. P. williamsi finden das sehr interessant und beißen manchmal rein. Spätesten dann müsste man die Tiere trennen bis die Verletzung bei dem Fisch abheilt.
Freilandhaltung: Eine kontrollierte Freilandhaltung über den Sommer ist möglich, die Tiere sonnen sich sehr oft. Die Wassertemperatur sollte für eine längere Zeit nicht unter 15 C fallen. Wenn die Tiere den ganzen Sommer draußen gehalten werden, bekommen sie einen orangenfarbenen Rand am Carapax und an den Gliedmaßen. Das kommt wahrscheinlich von der echten Sonnenstrahlung, die man bei der Innenhaltung auch mit den besten Lampen nicht nachmachen kann.